Revolutionsfaktoren Überbevölkerung und Weizen
Die Revolution in Ägypten offenbart wieder einmal, wie unfähig unsere durch die GEZ alimentierten und dadurch träge gewordenen Medien sind. Nicht nur flohen ARD und ZDF weitgehend vom Ort des Geschehens. Nein, zwei der Hauptgründe für die Unruhen werden aus Gründen der politischen Korrektheit kaum erwähnt: Überbevölkerung und der Anstieg der Brotpreise.
Dabei wäre Ägypten ein Lehrbuch-Beispiel für die Faktoren, die eine Gesellschaft ins Kippen bringen: Die ägyptische Gesellschaft besteht zu mehr aus der Hälfte aus jungen Leuten unter 30 Jahren. Heute leben am Nil rund 80 Millionen Menschen. Vor einem Jahrhundert war es etwa ein Viertel. Wenn die Mehrheit dieser jungen Menschen keine Chance auf einen Job, eine Wohnung und eine Frau hat, dann bricht eben eine Revolution aus.
Genauso explosiv ist der Faktor Brot: Der Weizenpreis ist in Chicago gerade auf den höchsten Stand seit 2½ Jahren gestiegen. Das sind zum einen die Nachwirkungen der Taiga-Brände in Russland. Und wegen der zu geringen Schneehöhen besteht in den westlichen US-Prärien nun das Risiko von Frostschäden bei Winterweizen. Die US-Weizenexporte fielen Ende Januar auf 534.000 Tonnen, nachdem in den beiden Vorwochen noch Verkäufe von mehr als 1 Million Tonnen vermeldet wurden.
Mittelfristig treibt die Nachfrage der nun wohlhabenden Schwellenländer den Preis: Die neue Mittelschicht in den BRIC und Next Eleven isst mehr als ihre Eltern früher. Harte Zeiten also für die Armen in Nordafrika. Angesichts der anhaltenden Unruhen im Nahen Osten dürfte die Nachfrage nach Weizen hoch bleiben. Diese Region stellt zusammen 30% der weltweiten Weizenimporte.
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