Die Zuckerrakete
Einsteigen würde ich nicht mehr, weil ich einen Abbruch der Fahnenstange befürchte. Interessant ist die Story trotzdem. Trockenheit und Unwetter von Südamerika bis Ostasien haben garde den Preis von Zucker auf den höchsten Stand seit 1980 getrieben. Der für Nahrungsmittelhersteller und Biosprit-Lieferanten gleichermaßen wichtige Energielieferant erreichte ein 30-Jahreshoch von 30,64 Cent pro Pfund.
Wegen der schlechten Ernte überlegt Brasilien tatsächlich die Einführung einer Exportquote – das dürfte den Preis weiter nach oben treiben. Schon Anfang dieses Jahres hatte die Unsicherheit über den indischen Eigenverbrauch den Zuckerpreis auf über 30 Cent pro Pfund getrieben. Eine gute Frühjahrsernte führte dann zu einem Einbruch, binnen drei Monaten fiel der Kurs auf 13 Cent.
Nach Einschätzung des Rohstoffhändlers Sucre & Denrées wird Zucker auf absehbare Zeit knapp bleiben. Die weltweite Produktion im am 1. Oktober begonnenen Zuckerjahr 2010/2011 werde mit voraussichtlich 167 Millionen Tonnen gerade ausreichen, die auf 166,2 Millionen Tonnen geschätzte Nachfrage zu befriedigen. Und es gibt noch andere gute Gründe für langfristig steigende Preise: Während der Zuckerverbrauch in den Industriestaaten rund 40 Kilo pro Person und Jahr beträgt, besteht in Asien und Afrika noch erheblicher Nachholbedarf. Dort liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei rund 16 Kilo pro Einwohner.
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